Lothar Raucamp
Lothar Raucamp: Kämpfer für die genossenschaftliche Idee in der Logistik und Gründer des gewerbeeigenen Versicherers Kravag
Der Speditionsunternehmer Lothar Raucamp kann für sich in Anspruch nehmen, den Logistikversicherer Kravag gegründet und damit die Zukunft zahlreicher Transportunternehmen gesichert zu haben. Der Kämpfer für die genossenschaftliche Idee gehört zu den großen Persönlichkeiten der Logistik und hat in seinen Funktionen als IRU-Präsident und Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Güterfernverkehrs sowie als Verwaltungsratsvorsitzender der Bundesanstalt für den Güterfernverkehr die Branche maßgeblich international geprägt.
Bereich | Transportlogistik, Versicherung, Verbände |
Land | Deutschland |
Letzte Position | Geschäftsführer internationale Spedition Lothar Raucamp & Co., Düsseldorf, Deutschland. Aufsichtsratsvorsitzender des Logistikversicherers Kravag, Deutschland |
Geboren | 27. Oktober 1905 in Ronsdorf, Deutschland |
Verstorben | 7. November 1985, Deutschland |
Aufnahme in die Logistics Hall of Fame | 2016, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Berlin, Deutschland |
Laudator | Werner Gockeln, Geschäftsführender Vorstand SVG Zentrale, Frankfurt/Main, Deutschland |
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Vita
Geboren am 27. Oktober 1905 in Ronsdorf
1930 machte er sich mit der internationalen Spedition Lothar Raucamp & Co. in Düsseldorf selbstständig
In den Anfangsjahren der Bundesrepublik war er Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Güterfernverkehrs, Präsident der International Road Transport Union sowie Verwaltungsratsvorsitzender der Bundesanstalt für den Güterfernverkehr
1950 - 1980 Aufsichtsratsvorsitzender der KRAVAG-SACH
1965 (Gründung) – 1980 Aufsichtsratsvorsitzender der KRAVAG-LEBEN
1966 Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
1972 Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
Lothar Raucamp starb am 7. November 1985
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Verdienste
- Lothar Raucamp wurde am 27. Oktober 1905 als Sohn eines Brauereidirektors in Ronsdorf geboren. Er absolviert die Mittlere Reife und ab 1921 eine Lehre als Export-Kaufmann. Er volontierte bei der Reichsbank-Hauptstelle in Düsseldorf und arbeitete als kaufmännischer Angestellter in einem Export-Unternehmen. 1930 machte er sich mit der internationalen Spedition Lothar Raucamp & Co. in Düsseldorf selbstständig.
- Raucamp ist der Initiator und Mitgründer des gewerbeeigenen Versicherers Kravag Logistik.
- Durch Erhöhung der Versicherungsprämien gerieten zum Ende der 1940er Jahre viele Transportunternehmen in Existenznot. Speditionsunternehmer Raucamp zeigt Mut und Weitsicht und beschließt eine eigene Versicherung für das Verkehrsgewerbe zu initiieren. Er ergreift die Initiative und gründet mit 13 weiteren Persönlichkeiten des Verkehrsgewerbes 1950 die Kravag als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit. Im Vordergrund steht der genossenschaftliche Gedanke - eingesparte Kosten kommen den Mitgliedern zugute.
- Raucamp wird Aufsichtsratsvorsitzender der Kravag und gestaltet in diesem Amt 30 Jahre den Weg des Logistikversicherers entscheidend mit. Im Vordergrund seiner Bemühungen steht stets die genossenschaftliche Ausrichtung der Versicherung, die nach wie vor besteht: Bis heute sind Verkehrsgewerbe-Unternehmer und Vertreter von Straßenverkehrsgenossenschaften und Verbänden in den Gremien der Kravag-Sach VVaG aktiv und gestalten die Firmenpolitik mit. Ein Schlüssel zum stetigen Erfolg der Kravag ist die enge Zusammenarbeit mit den Straßenverkehrsgenossenschaften (SVGen).
- Die junge Bundesrepublik prägte der Unternehmer durch sein beispielloses Engagement für die Logistik. Er stand unter anderem dem Bundesverband des Deutschen Güterfernverkehrs (1947-1974) und der International Road Transport Union (IRU) vor. Weggefährten berichten, dass Raucamp durch Diplomatie und Unternehmergeist stets das Beste für die Branche erreichen konnte.
- Raucamp wurde 1966 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland und 1972 mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland geehrt.
- Lothar Raucamp starb im Alter von 80 Jahren am 7. November 1985.