Hendrik Kramer
Hendrik Kramer: Logistics Leaders of the Year 2024 - donated by STILL
Hendrik Kramer (*1995) ist Mitgründer, Mastermind und CEO von FERNRIDE. Die von der Logistics Hall of Fame vergebene und von der Hamburger STILL GmbH gestiftete Auszeichnung würdigt seine Vision der „Human-Assisted Autonomy“ im Straßengüterverkehr sowie deren erfolgreiche Umsetzung. Die Technologie ermöglicht die Fernübernahme von autonomen, elektrischen Lkw und kombiniert das autonome Fahren mit Teleoperation in einem hybriden System: eine Automatisierungslösung für Nutzfahrzeuge, bei der Fahrzeuge ohne Fahrer bewegt werden können. Lkw-Fahrer soll zum digitalen Bürojob werden, der Trucker zum Operator.
Branche | Nutzfahrzeugindustrie, Software |
Land | Deutschland |
Aktuelle Position | Mitgründer und CEO, FERNRIDE |
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Vita
Geboren: 8.2.1995, Haren (Ems)
2011- heute: Gründer, Kramer-Dressage.com
2014 - 2017: Universität Bremen & DTU Kopenhagen
2017 - 2019: TU München & Stanford University
2019 - heute: Co-Founder & CEO, FERNRIDE
2023: Series A FERNRIDE: 50 Millionen Euro
2023: Capital 40 unter 40 Unternehmer Auszeichnung
2024: Forbes 30 under 30 Auszeichnung
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Verdienste
- Hendrik Kramer studierte im Bachelor Ingenieurwissenschaften an der Universität Bremen und im Masterstudium Management und Technology an der TU München, wo er sich auf Unternehmertum und Autonomes Fahren spezialisierte. Stipendien ermöglichten ihm zudem Studienaufenthalte an der DTU in Kopenhagen und der Stanford University in Kalifornien. Während seiner Zeit in München war Kramer Stipendiat des Manage&More-Programms von UnternehmerTUM.
- Hendrik Kramer ist CEO und die treibende Kraft bei FERNRIDE. 2019 gründete er gemeinsam mit Dr. Maximilian Fisser und Jean-Michael Georg das Tech-Unternehmen, das sich der „Human-Assisted Autonomy“ verschrieben hat. Die Technologie ermöglicht die Fernübernahme von autonomen, elektrischen Lkw und kombiniert das autonome Fahren mit Teleoperation in einem hybriden System: eine Automatisierungslösung für Nutzfahrzeuge, bei der Fahrzeuge ohne Fahrer bewegt werden können.
- Kramer betrachtet die Automatisierung als die einzige Möglichkeit, die Logistikbranche zu transformieren und leistet damit einen Beitrag zur Lösung des globalen Fahrermangels, aber auch zur Energiewende. Seine langfristige Vision ist es, dass Nutzfahrzeuge autonom öffentliche Straßen und Autobahnen befahren können. Er will Lkw-Fahrer zu Operatoren machen – eine Transformation, die nicht nur den globalen Fahrermangel lösen, sondern auch die Umgestaltung der Logistik vorantreiben und die Wertigkeit des Fahrerberufes grundlegend verbessern kann. Marktkenner sind überzeugt, dass FERNRIDE eine entscheidende Rolle in der Entwicklung autonomer, skalierbar Fahrtechnologien spielen wird.
- Die Jury der Logistics Hall of Fame hat seine Vision der „Human-Assisted Autonomy“ im Straßengüterverkehr sowie deren erfolgreiche Umsetzung als vorbildhaft gewürdigt: Hendrik Kramer hat mit unternehmerischem Geist die Grundlage für einen sicheren Einstieg in autonomes, elektrisches Fahren geschaffen. Seine Initiative leistet einen Beitrag zur Energiewende und trägt dazu bei, die Gewinnmargen der Logistiker zu steigern, den globalen Fahrermangel zu lindern und die Sicherheit der Mitarbeitenden in der Logistik zu verbessern, während sie die Logistikbranche bei der Transformation zu zukunftssicheren Betrieben und Prozessen unterstützt.
- Um seine Vision zu verwirklichen, hat Kramer zunächst skalierbare Automatisierungslösungen für Lkw in der Hof- und Hafenlogistik auf den Markt gebracht. Dazu kombiniert FERNRIDE die Technologie für autonomes Fahren und menschliche Intelligenz in einem hybriden System, der sogenannten „Human-Assisted Autonomy“. Die Zugmaschinen fahren zu 80 bis 90 Prozent autonom und werden von einem Remote-Operator an einem Bildschirmarbeitsplatz, der einem Fahrzeugcockpit nachempfunden ist, überwacht. Ein Operator betreut mehrere autonom fahrende Lkw gleichzeitig und greift bei Bedarf ein. Kameras und Sensoren an den Fahrzeugen scannen und erfassen die Umgebung. Die Daten werden an das Fahrzeug übertragen, damit es die Fahraufgaben selbstständig ausführen kann. Gleichzeitig werden Daten per Mobilfunknetz an die Operatoren übertragen, die die Fahrzeuge aus der Ferne unterstützen können.
- Die Technologie basiert auf mehr als zehn Jahren wissenschaftlicher Forschung, kann jedoch vorerst aus rechtlichen Gründen nur in geschlossenen, abgegrenzten Räumen wie Logistikzentren, Werksarealen und Hafengeländen eingesetzt werden, um Container zu transportieren, Wechselbrücken umzusetzen oder Warentransporte in Lagern durchzuführen. Dort hat sie auch ihre Tauglichkeit bei Praxispartnern wie Volkswagen, HHLA und DB Schenker unter Beweis gestellt, die zusammen allein in Europa mehr als 1.000 Yard-Trucks betreiben. In den nächsten fünf Jahren plant Kramer, die Human-Assisted Autonomy mit weiteren Fahrzeugtypen auch auf öffentlichen Straßen zu bringen. Die Fahrzeuge produziert FERNRIDE nicht selbst, sondern mit strategischen Partnern, zu denen unter anderem das Fahrzeugwerk Krone und der niederländische Fahrzeughersteller Terberg zählen.
- Experten gehen davon aus, dass FERNRIDE eine entscheidende Rolle in der Entwicklung autonomer, skalierbarer Fahrtechnologien spielen wird. In den wenigen Jahren seit seiner Gründung hat das Unternehmen beachtliche Erfolge erzielt und insgesamt 60 Millionen Dollar Investorengelder eingesammelt. Mit an Bord sind neben den Praxispartnern die Münchener Rückversicherung, aber auch öffentliche Investoren wie Bayern Kapital und der Deep Tech und Climate Fonds der Bundesregierung.
- Die Weiterentwicklung der autonomen Technologie und die Skalierung der Automatisierungslösung durch Deep Learning und künstliche Intelligenz stehen ganz oben auf Kramers Agenda, um die Technologie weiterzuentwickeln und immer komplexere Prozesse zu bewältigen.
- Das Start-up beschäftigt im Jahr 2024 über 150 Mitarbeitende und soll bis Ende des Jahrzehnts an die Börse gebracht werden.