George Raymond Sr, Oliver Richter, UIC, EPAL
Die Palettenpioniere
George Raymond Sr, Gründer der US-amerikanischen Raymond Corporation, hat die erste Transportpalette erfunden. Die UIC gilt als Mutter der Europalette und die EPAL hat maßgeblich zur Weiterentwicklung des offenen Palettenpooling-Systems (Tauschpool) beigetragen. Oliver Richter ist ein früher Pionier der Kreislaufwirtschaft und „Vater des CHEP-Systems“, des ersten geschlossenen Poolingsystems (Mietpool) für Ladungsträger.
Die Palettenpioniere können für sich in Anspruch nehmen, den Grundstein für den Erfolg der Palette gelegt zu haben.
George Raymond Sr (*1890 †1967)
Land | USA |
Letzte Position | CEO der Raymond Corp. |
Geboren | 1890, USA |
Verstorben | 1967, USA |
Aufnahme in die Logistics Hall of Fame | 2022 |
Oliver Richter (*1920 †2014)
Land | Australien |
Letzte Position | CEO, Chairman und Deputy Chairman Brambles Ltd. |
Geboren | 23. Oktober 1920 in Sydney, Australien |
Verstorben | 7. November 2014 |
Aufnahme in die Logistics Hall of Fame | 2022 |
Union Internationale des Chemins de fer (UIC)
Land | Frankreich |
Gründung | 1922 |
Aufnahme in die Logistics Hall of Fame | 2022 |
European Pallet Association e.V. (EPAL)
Land | Europa |
Gründung | 1991 |
Aufnahme in die Logistics Hall of Fame | 2022 |
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Nutzen für die Logistik
Die Erfindung der Palette ist ein Meilenstein in der Logistik. Sie hat einen Standard für die Logistik geschaffen und gab den Anstoß zu Standardverpackungen, Kistengrößen und lichten Höhen in Lagergebäuden, Lkw-Anhängergrößen oder Gabelstaplerabmessungen. Für Logistiker hat sie eine ähnliche Bedeutung, wie der Container.
Die Erfindung der Palette kann nicht einem Menschen oder einer Gruppe zugeordnet werden. Vier Palettenpioniere gelten als maßgeblich für den Erfolg des Ladungsträgers:
Im Jahr 1939 erhielten George Raymond Senior und sein Mitarbeiter William House im US-Bundesstaat New York das Patente für einen hydraulischen Hubwagen und die dazu gehörige Holzpalette.
Nach einem regelrechten Chaos an Palettengrößen in der Nachkriegszeit ging die Initiative zur Europalette von der Union Internationale des Chemins de Fer (UIC) aus, der Vereinigung der europäischen Eisenbahnen. Sie gilt als Mutter der Europalette. 1961 einigten sich die europäischen Eisenbahnen in einem Arbeitskreis auf die Maße und die Produktion der Europalette.
Mitte der 1970er Jahre hat die Gütegemeinschaft Paletten, der heutige Dachverband der European Pallet Association e.V. (EPAL), die Verbreitung und Qualitätssicherung der Europalette teilweise übernommen. Die 1991 gegründete EPAL hat den Poolgedanken erfolgreich weiterentwickelt und maßgeblich zur Qualitätssicherung der Europalette beigetragen.
Der CHEP-Manager Oliver Richter erkannte ebenfalls Mitte der 1970er Jahre das Potenzial des Palettenmietpools und baute von Australien aus das erste geschlossene Palettenpooling-System der Welt auf.
Das Ende der Palettengeschichte ist aber noch längst nicht geschrieben. Dass sie auch in Zukunft eine treibende Kraft sein wird, steht außer Frage, aber wie jeder andere Ladungsträger, muss sie sich den Herausforderungen der Zeit stellen. Heute ist die Palette allen voran Teil der digitalen Evolution.
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Fotos: LHOF/Sebastian Gabsch