Erich Staake
Erich Staake: Modernisierer der Binnenhafenlogistik
Erich Staake (*1953) kann für sich in Anspruch nehmen, die Binnenhafenlogistik in eine neue Ära geführt zu haben. Auf der Basis des logport-Konzepts hat er den Duisburger Hafen als multimodalen Logistikstandort neu erfunden und zum größten Binnenhafen Europas und international zum Benchmark gemacht. Er hat nicht nur maßgeblich dazu beigetragen, den Netzwerkgedanken und den integrierten Logistikansatz voranzubringen, sondern eindrucksvoll gezeigt, wie Logistik die Wirtschaftskraft und Lebensqualität einer ganzen Region stärkt.
Bereich | Hafenlogistik, Transportlogistik, Logistik |
Land | Deutschland |
Aktuelle Position | Vorstandsvorsitzender Duisburger Hafen AG |
Geboren | 09.10.1953 in Hildesheim |
Aufnahme in die Logistics Hall of Fame | 2019 |
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Verdienste
- Erich Staake wurde am 9. Oktober 1953 in Hildesheim geboren. Der Diplomkaufmann war unter anderem als Manager bei Preussag, dem Baukonzern Philipp Holzmann, bei Wella und bei Bertelsmann, tätig. Wo er unter anderem als Geschäftsführer den Privatsender RTL aufbaute. Seit 1999 ist er Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG (duisport) und Vorsitzender der Geschäftsführung mehrerer Tochtergesellschaften sowie belgischer Honorarkonsul.
- Erich Staake kann für sich in Anspruch nehmen, die Binnenhafenlogistik in eine neue Ära geführt zu haben. Auf der Basis des logport-Konzepts hat er den Duisburger Hafen als multimodalen Logistikstandort neu erfunden und zum größten Binnenhafen Europas und international zum Benchmark gemacht. Der Manager hat damit nicht nur die Logistik selbst maßgeblich vorangebracht, sondern darüber hinaus eindrucksvoll gezeigt, wie Logistik die Wirtschaftskraft und Lebensqualität einer ganzen Region stärkt. Insgesamt 50.000 Arbeitsplätze, 7.000 direkt im Hafen, sind in den vergangenen 20 Jahren entstanden.
- Auf dem 265 Hektar großen Gelände des stillgelegten Krupp-Stahlwerks in Duisburg-Rheinhausen läutete der Manager zwischen Herbst 1998 und Frühjahr 1999 eine neue Ära ein. Sein Konzept, die Industriebrache zu sanieren und als multimodalen Logistikstandort zu etablieren nahm mit der Eröffnung der logport Logistic-Center Duisburg GmbH 1998 konkrete Formen an. Aufgabe dieser Vermarktungsgesellschaft war es, das neu erworbene Krupp-Gelände zu einem logistischen Dienstleistungs- und Logistikzentrum unter dem Namen „logport 1“ umzugestalten. Die Erfolgsgeschichte auf 371 Fußballfeldern begann. Dass logport 1 bereits 2012, und damit acht Jahre früher als geplant, komplett vermarktet war, übertraf alle Erwartungen. Es folgten logport 2 bis 6 sowie die Erschließung der Mercatorinsel.
- Der einstige Massenguthafen ist heute der größte Binnenhafen Europas. In nur 20 Jahren haben sich 300 Firmen im Bereich des Hafens angesiedelt und mit 50.000 direkt und indirekt entstandenen Arbeitsplätzen, davon allein 17.000 Arbeitsplätzen für die Stadt Duisburg, ist das logport-Konzept einer der größten Erfolge des Strukturwandels im Ruhrgebiet.
- Erich Staake hat diesen beispielhaften Erfolg maßgeblich herbeigeführt. Der Netzwerker machte durch die intensive Zusammenarbeit von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, kombiniert mit dem Denken in Wertschöpfungsketten, den Hafen international zum Benchmark für moderne Binnenhafenlogistik. Er erkannte früh das Potenzial der boomenden Kontraktlogistik und spezialisierte sich auf Mehrwertangebote. So verwandelte er die traditionelle Hafenverwaltung zu einem Logistikstandort der Superlative mit besten multimodalen Verkehrsanbindungen ins Hinterland und zu den Seehäfen Europas, eigenen Bahndienstleistungen, Container-Umschlageinrichtungen und vielfältigen Services von Arbeitskräftebeschaffung über Facility Management bis hin zur Verpackung. Manager aus allen Teilen der Welt pilgern heute nach Duisburg, um sich über das Konzept zu informieren.
- Darüber hinaus setzt Staake auf Innovation und Nachhaltigkeit: Der Vordenker hat 2018 ein 3D-Druckzentrum im Hafen eröffnet. Mit den Logistikern am Standort treibt er Konzepte an, um jährlich über 100.000 Lkw-Fahrten von der Straße auf die Bahn und das Binnenschiff zu verlagern oder lässt Solarfolien für elektrobetriebene Transportsysteme entwickeln, um bis zu zehn Millionen Quadratmeter Fassaden- und Dachfläche im Duisburger Hafen zur Gewinnung von Energie zu nutzen. Darüber hinaus hat er mit „startport“ eine viel beachtete Innovationsplattform für junge Gründer in Industrie und Logistik geschaffen.
- Pionierarbeit leistet der Vordenker seit vielen Jahren auch für den Ausbau der neuen Seidenstraße, offiziell „Belt-and-Road“-Initiative. Sie erstreckt sich auf dem Landweg rund 11.000 Kilometer zwischen dem 500.000 Einwohner großen Duisburg und der Metropole Chongqing in Zentralchina mit mehr als 30 Millionen Einwohnern. Das Infrastrukturprojekt, das mit Milliarden Dollar von der chinesischen Regierung subventioniert wird, macht den Duisburger Hafen zum zentralen Logistikdrehkreuz Europas im Handel mit China.
- Ämter und Mandate (Auszug): Erich Staake steht der Geschäftsführung mehrerer duisport-Tochtergesellschaften vor und engagiert sich ehrenamtlich als belgischer Honorarkonsul. Er ist zudem u.a. Mitglied des Initiativkreises Ruhr, Beiratsmitglied der Bundesvereinigung Logistik, Mitglied im Wirtschaftsbeirat der Deutschen Bank AG und Aufsichtsratsvorsitzender der Mitteldeutschen Flughafen AG, Stellvertretender Vorsitzender des Lateinamerika-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (LADW), ehem. BDI Brazil Board, Senatsmitglied der acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, Vorstandsmitglied des Nah- und Mittelost-Vereins e. V.
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Fotos: LHOF/Sebastian Gabsch